Während meiner ersten Schwangerschaft habe ich mich nicht mit dem Thema Stillen beschäftigt, es war für mich selbstverständlich, dass es klappen würde. Als mein Sohn (4) auf die Welt kam, trank er nur an einer Seite, auf der anderen bildete sich in kurzer Zeit ein Milchstau. Ich hatte mich schon beinahe dafür entschieden, meinem Sohn das Fläschchen zu geben, da wir beide mit den Nerven und der Geduld ziemlich am Ende waren. Schließlich verdanke ich es der unnachgiebigen Geduld meiner Stillberaterin, dass er dann doch noch seine Mahlzeiten beidseitig einnahm, worüber ich natürlich überaus glücklich war. Mein zweiter Sohn (6 Monate) hat zum Glück von Anfang an vorbildlich getrunken.
Ich habe am 06. Juni 2007 meinen Sohn Julian geboren.
Die Hebamme bezeichnete ihn gleich am ersten Tag als trinkfaul, meinte aber da er so groß war (3930 Gramm) und wir eine lange Geburt hinter uns hatten, dass dies der Grund war.
Julian hatte sofort eine Lieblingsbrustseite, nämlich die linke. Bei der rechten ist die Struktur ein wenig anders und wahrscheinlich der Milchfluß nicht so gut. Dort hatten wir von Anfang an Probleme. Dort wollte er nicht saugen, trotzdem zwang ich ihn auch auf der rechten Seite zu trinken, meine Brustwarze war aber gleich rot und offen.
Nach dem 4. Tag bemerkte ich rote Striche an der rechten Brust. Es bahnte sich die erste Brustentzündung an. Wir probierten mit Eisgelbeutel, Quarkumschlägen, warmen Umschlägen vor dem Stillen, doch leider wurde es nur noch schlimmer bis ich schließlich Antibiotika nehmen musste. Es war ein fürchterlicher Schmerz. Die Brust war prall und feurig heiß. Zudem war die Brustwarze offen und es kam mit der Muttermilch auch Blut und Eiter. Stillen war eine Qual und als ich die Schmerzen nicht mehr ertragen konnte, pumpte ich die Muttermilch ab und fütterte mit dem Fläschchen weiter. Dank dem Medikament Augmentin ging die Entzündung schnell zurück.
Zwei Tage nach der Antibiotikakur begann meine Brust wieder anzuschwellen. Diesmal reagierte ich sofort und machte Quarkumschläge. Und tatsächlich wurden die Rötungen schwächer und verschwanden.
Eine Woche später fing alles wieder von vorne an. Meine rechte Brustwarze war wieder offen und schwellte innerhalb weniger Stunden an. Ich bekam hohes Fieber, Schüttelfrost und war sehr schwach. Die Muttermilch ging dadurch zurück. Ich habe auf einer Seite nur noch 5 ml abgepumpt. Ich wollte abstillen, weil ich mich so elend und schwach fühlte. Ich wurde im Krankenhaus aufgenommen, da ich zu Hause kollabierte. Durch gutes Zureden des Gynäkologen und der Hebamme probierte ich trotzdem noch einmal zu stillen. Ich pumpte alle 3 Stunden ab, und fing an langsam zu Stillen. Dies war sehr anstrengend für mich.
Natürlich wurde ich wieder mit Antibiotika vollgestopft. Nach einer Woche normalisierte sich mein Milcheinschuss wieder und ich wurde entlassen. Seit dem stille ich ohne Probleme, allerdings nur mehr mit Stillhütchen um eine weitere Infektion vorzubeugen und weil Julian es so gewöhnt ist. Doch jetzt möchte ich langsam wieder anfangen ohne Stillhütchen zu stillen, zumindest auf der gesunden linken Seite. Meine rechte Brustseite ist seit der Brustentzündung viel kleiner, aber trotzdem reicht die Menge aus.
Ich bin sehr froh, dass ich durchgehalten habe und nicht abgestillt habe, denn jetzt klappt es tadellos und mein Sohn Julian nimmt prächtig zu.
Ich habe am 06.07.2006 eine süße kleine Tochter geboren und möchte Ihnen jetzt einen kleinen Einblick in meine Stillerfahrungen geben.
Lisa Marie ist mein zweites Kind und dieses Mal war ich fest entschlossen, bis zu einem Jahr zu stillen, da überall berichtet wird, dies sei das Beste für das Kind. Bei meinem ersten Kind hätte ich leider nicht die Kraft und die körperliche Energie lange zu stillen. Ich stillte ihn gerade mal 4 Monate. Bei Lisa Marie sollte das anders sein. Ich hatte eigentlich keine Probleme beim Stillen. Nur die Kleine hatte mittelstarke Blähungen, deswegen musste ich sehr aufpassen was ich zu mir nahm. Sie war sehr empfindlich auf Obst und Kohlgemüse, aber auch auf Vollkornbrot. Ansonsten nahm sie immer gut zu.
Die ersten zwei Monate hatte Lisa Marie immer alle 3 Stunden Hunger, danach „streckte“ ich sie auf 4 Stunden und die Nacht schlief sie mit 2 Monaten schon durch.
Mit 3 Monaten begann sie dann am Abend öfter an die Brust zu wollen, auch alle 2 Stunden. Eine Kinderschwester versicherte mir dass dies normal sei und so stillte ich sie abends einfach öfters. Ich hatte das Gefühl Lisa Marie brauchte diese Zeit um sich zu beruhigen, sich auf den Abend einzustimmen und ich brachte sie so auch leichter zu schlafen. Leider begann sie dann auch die Nacht alle 3 Stunden wieder zu kommen, was bis heute noch so ist.
Mit 5 Monaten begannen wir mit der Beikost. Lisa Marie war sehr begeistert auch mal was zwischen das Zahnfleisch zu bekommen, Zähne hatte sie zu diesem Zeitpunkt nämlich noch keine. Ich begann mit gekochten und passierten Karotten und die schmeckten ihr recht gut. Am Anfang kosten Kinder nur und verlangen trotzdem danach noch mal die Brust. Damit sie gut aß, habe ich immer gewartet bis sie richtig Hunger hatte und dann machte sie es auch richtig gut. Nach zwei Wochen habe ich dann schon Kartoffeln dazugegeben und am Nachmittag auch mal einen geriebenen Apfel oder Birne. Schlechte Erfahrung in dieser Zeit habe ich mit Bananen gemacht, da diese schon sehr zu Verstopfungen führen können. Bananen habe ich regelmäßig dann erst ab 10 Monaten gegeben. Nach und nach habe ich zu diesen Gerichten noch Haferflocken oder winzig kleine Nudeln dazugegeben. Gies ist auch sehr nahrhaft und kann mit allem kombiniert werden. Aber das Beste war immer noch Mamis Milch. Mit 7 Monaten habe ich dann schon eine Milchmahlzeit ausgelassen und dafür Breikost gegeben. Mit 11 Monaten habe ich das Stillen dann nur auf Morgens, Abends und die Nacht beschränkt, was auch bis zum Abstillen so blieb.
Abgestillt habe ich mit 14 Monaten und es war für uns beide schwer. Grund dafür war eigentlich, dass Lisa Marie es sich angewöhnt hatte die halbe Nacht an meinen Busen zu hängen, was natürlich sehr anstrengend war und mir auch den Schlaf geraubt hatte. Abgesehen davon kam mir vor, dass es an der Zeit wäre, auch für Lisa Marie, sich langsam die Brust abzugewöhnen. Es hat auch toll geklappt, logisch nur mit Schnuller!!
Ich habe nur schöne Erinnerungen an das Stillen und deshalb werde ich auch mein nächstes Kind (so Gott will!!) wieder stillen. Stillen ist nicht nur die beste Art das eigene Kind zu ernähren, es ist viel mehr als das.
Stillen spinnt ein dickes Band zwischen Mutter und Kind. Das Kind fühlt sich in den Armen der Mutter geborgen, behütet und versorgt. Ich bin überzeugt, dass das Stillen auch beeinflusst wie stark ein Kind später kuschelt. Mein erster Sohn mag nicht gerne kuscheln und sucht auch nicht die Gelegenheit dazu. Ich habe immer gedacht das ist Charaktersache, heute bin ich jedoch der Meinung, dass es mit dem frühen Abstillen zu tun haben könnte. Ich habe nämlich bei meinem zweiten Kind beobachtet, dass auch sie genau mit vier Monaten sich gegen das Kuscheln ein bisschen wehrte. Durch das Stillen jedoch fing sie dann an immer mehr den Körperkontakt zu genießen und heute ist sie eine richtige Kuschelmaus. Hätte ich meinen Sohn auch länger gestillt, wäre er heute vielleicht auch ein Kuschler. Deshalb finde ich das Stillen wichtig; es verbindet Mutter und Kind und vermittelt dem Kind „Ich bin für dich da und ich liebe dich!“ Auch die Mutter genießt die Nähe zu ihrem Kind, genießt die Einzigartigkeit dieser Situation dass nur sie allein dies mit ihrem Kinde teilen kann. Stillen ist ein Moment der innigen Harmonie zwischen den Beiden, ein Moment der Ruhe, wo die Mutter einmal „still“ sitzen, Ruhe geben und sich Zeit nehmen MUSS, und somit auch mal rasten kann. Leider können nicht alle Mütter ihre Babys so genießen wie sie es gerne würden, da ältere Kinder und der Haushalt auch versorgt werden müssen.
Die regelmäßige Stillzeit gibt der Mutter und dem Baby jedoch Zeit für sich allein und das ist das Schönste dabei!!
“Stillen” mit diesem Thema habe ich mich Tag für Tag in meinem Job beschäftigt und andere Mütter versucht anzuleiten und Ratschläge zu geben.
Aber erst während meiner Schwangerschaft bzw. nach der Geburt meines Sohnes habe ich begonnen zu überlegen, was für mich und mein Kind das Beste ist.
Also beschloss ich die Sache mit dem Stillen in Angriff zu nehme. 4 Monate Stillzeit, länger konnte ich es mir nicht vorstellen.
Die erste Woche war schon anstrengend. Eine Stillmahlzeit dauerte ca. eine Stunde. Nach 2 Stunden ging es wieder von vorne los. Ich stillte also fast den ganzen Tag und kam sonst zu nichts mehr. Nach den Heultagen und der Angst mein Kind wird nicht satt, einem Mann, der am liebsten die Flasche gefüttert hätte, um allen Unsicherheiten aus dem Weg zu gehen, kam das mit dem stillen in die richtigen Bahnen. Trotz Theorieerfahrung - aller Anfang ist schwer und ich war froh um jeden Rat, den mir meine Hebamme mitgab. Vorallem die verschiedenen Stillhaltungen waren super zum ausprobieren , damit Aaron und ich es auch fein hatten. Schließlich verbringt man mit dem Stillen viel Zeit am Tag. Es gelang mir dann auch Recht schnell den zweistündigen Trinkrhythmus auf drei und vier Stunden herauszuziehen. Aber die anstrengenden Wochen haben sich gelohnt, vergessen waren die gespannten Brüste nach dem Milcheinschuss und die kurzen Nächte.
Bald gab es nur noch Vorteile, ich hatte das “Essen“ für Aaron immer dabei, ohne mir Gedanken machen zu müssen, wo ich jetzt sein Fläschchen warm machen kann. Wir konnten also ganz ungezwungen unseren Tag genießen. Kein Geschrei weil es zu lang dauert ehe das Fläschchen gekocht ist und die richtige Trinktemperatur hat.
Aus den 4 Monaten sind nun schon 9 Monate Stillzeit geworden. Aaron trinkt nur noch früh eine Mahlzeit, diese Kuschelstunde genießen wir beide noch gemeinsam. Die anderen Mahlzeiten sind Monat für Monat problemlos durch feste Nahrung ersetzt worden.
Ich konnte mir nie so richtig vorstellen wie es ist zu stillen, mittlerweile bin ich dankbar für diese schöne Erfahrung.